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Salzarmes Wasser im Südlichen Ozean hielt CO₂ jahrzehntelang unter Verschluss

04.11.2025

Salzarmes Wasser im Südlichen Ozean hielt CO₂ jahrzehntelang unter Verschluss - Neue Studie zeigt bisher unterschätzten Mechanismus der Kohlenstoffspeicherung im Ozean

WissenschaftlerInnen der Ludwig-Maximilians Universität (LMU) München und des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) haben entdeckt, dass seit den 1990er Jahren mehr CO2-reiches Tiefenwasser im Südlichen Ozean an die Oberfläche steigt – dass aber eine langfristige Abnahme im Salzgehalt dieses CO2 bisher unter der Oberfläche gefangen hielt und seine Freisetzung in die Atmosphäre verzögerte. Dieser Mechanismus beeinflusst, wann und wie viel CO2 in die Atmosphäre zurückkehrt, und hilft zu erklären, warum der Südliche Ozean (vorerst) ein so effizienter Klimapuffer geblieben ist.
Die Arbeit, veröffentlicht in Nature Climate Change, ist von zentraler Bedeutung für die Klimaforschung: Der Südliche Ozean spielt eine Schlüsselrolle im globalen Kohlenstoffkreislauf, indem er etwa 10 % des menschengemachten CO₂ aufnimmt. Änderungen des Salzgehalts im Ozean – etwa durch Schmelzwasser oder veränderte Zirkulationsmuster – könnten somit tiefgreifende Auswirkungen auf die CO₂-Aufnahme des Ozeans haben.

Die Erstautorin, Dr. Léa Olivier, ist Postdoktorandin in der AWI-LMU Brückengruppe für Südozean-Klima lnteraktionen (SO-CLIM), die von Prof. Dr. Alexander Haumann geleitet wird. Die Arbeitsgruppe untersucht, wie physikalische und biogeochemische Prozesse im Südlichen Ozean – etwa Dichte- und Salzgehaltsänderungen – den globalen Klimawandel beeinflussen.

Zur Originalmeldung des AWI

Zur Originalpublikation in Nature Climate Change